smart läutet eine neue Ära ein: Der smart #1 BRABUS
Lesedauer 5 MinutenJeder der sich vielleicht zuerst noch etwas wundert warum wir hier einen smart testen, obwohl es doch eigentlich um sportliche Autos geht, dem können wir nur raten bis zum Ende zu lesen. Denn was smart nach dem „Reset“ der Marke hier auf die Beine gestellt hat, ist zwar auf den ersten Blick kein Sportwagen, aber auf dem Datenblatt sind definitiv Sportwagen-Gene vorhanden.
Eigentlich ist smart ja eher für zweisitzige Kleinstwagen bekannt, doch durch den Zusammenschluss mit der Firma Geely aus China hat man die Marke smart einem kompletten Neustart unterzogen. Als erstes Modell kam ein Fahrzeug im B-Segment zum Vorschein. Ein viersitziges Elektro-SUV namens #1, wobei SUV bei E-Modellen ja grundsätzlich wohlwollend gemeint ist, denn durch die geringe Bodenfreiheit bleibt bis auf die erhöhte Sitzposition nicht mehr viel von einem SUV übrig. Als zweites Modell folgt in Kürze noch der smart #3, welche die Coupé-Version ist.
Das Top-Modell trägt wie auch schon früher bei smart die Bezeichnung BRABUS vom gleichnamigen Edeltuner aus Bottrop. Die technischen Daten haben uns neugierig gemacht und man hat uns einen smart #1 BRABUS zum Test zur Verfügung gestellt.
Und um ehrlich zu sein kommt bei diesem Anblick auch kein so richtiges SUV-feeling auf – zum Glück, wie wir finden! Mit dem neuen Modell hat man bei smart auch die Designphilosophie konsequent weiterentwickelt und auf eine neue Ebene gehoben. Trotz dem eher rundlichen Design wirkt er nicht abgelutscht wie so manch anderes E-Modell aus dem gleichen Konzern. Mit dem abgesetzten Dach, sowohl in Form, als auch in Farbe, schafft man trotzdem eine gewisse jugendliche Optik um die Fahrzeuge zumindest optisch unter den Luxusmodellen aus dem Konzern zu platzieren.
Bis auf Logos und Schriftzüge ist allerdings nicht mehr viel vom smart-Design übrig geblieben. Die viel gelobte Tridion-Sicherheitszelle musste weichen, einzig die optik des Grills and er Front erinnert noch ein wenig an das letzte Facelift des smart forfour der Baureihe 453.
Auf dem Blatt Papier
Technische Daten | |
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Grundpreis | 48.990,00 Euro |
Reichweite | 400 km laut WLTP |
Antrieb & Leistung | Allrad mit 428 PS |
Beschleunigung 0-100 km/h | 3,9 s |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h (abgeregelt) |
Verbrauch | 18,2 kWh/100 km |
Außenmaße | 4.300 x 2.025 x 1.636 mm |
Kofferraumvolumen | 313–976 Liter + 15l Frunk |
Beim Blick auf die technischen Daten wirken einzelne Punkte doch eher wie ein Sportwagen. Ganz voran die Beschleunigung. Durch die 428 Allrad-PS wird der neue smart in stolzen 3,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h katapultiert. Werte die man sonst eher von einem BMW M4 Competition Coupé mit M xDrive kennt.
Spartanischer smart? Ganz und gar nicht
Wer durch den Namen beeinflusst eher ein schlecht ausgestattetes Fahrzeug erwartet wird beim Blick auf die Ausstattungsliste und vor allem beim Blick in den Innenraum am meisten überrascht werden. Hier warten ein moderner Innenraum mit hochwertigen Materialen auf die Insassen. Der BRABUS-Testwagen hatte sogar ein Lenkrad aus einer Leder/Wildleder-Optik, ein Headup-Display sowie Internet-Konnektivität mit Spotify, wie man sie eigentlich nur von Tesla kennt. Man hat sich hier sichtlich Mühe gegeben und wenig Fläche für schlechte Kritik gelassen. Selbst die Auflösung des kleinen Fahrerdisplays ist hervorragend.
Diese Werte gepaart mit der hochwertigen Ausstattung haben allerdings auch Ihren Preis. Knapp 50.000 Euro ist der Basispreis des smart BRABUS. Damit ist man allerdings in bester Gesellschaft z.B. mit einem Volkswagen ID3. Nur das Tesla Model 3 platzt in die gesellige Runde wie eine Ehefrau beim Männerstammtisch mit knapp 43.000 Euro.
MIT DEM NEUEN SMART #1 IN DEN DOLOMITEN
Ab zum Grödner Joch
Wie sehr sich ein neues Modell von smart im Südtiroler Steinmassiv zuhause fühlt wollten wir auf einer Probefahrt herausfinden. Auf einer Runde mit Start in Bruneck zum Grödner Joch bescherte uns der #1 nicht nur wundervolle Ausblicke auf die Dolomiten zum Ende des Sommers in Südtirol, sondern brachte auch jede Menge Spaß. Trotz seines stattlichen Gewichts und des hohen Fahrwerks konnte der Allradantrieb hier wirklich glänzen. Auch wenn die Straßen nicht immer die besten sind und teilweise mit vielen Bitumenstreifen ausgebessert wurde, den fein abgestimmten Allradantrieb bracht dies nicht ins Schwitzen. Auch die Lenkung ist besser als man sie erwarten würde, nicht auf Porsche-Niveau, aber mit genug Feedback. Allgemein wird bei den meisten Punkten sehr positiv überrascht. Einzige Kritik wäre wohl die Abstimmung des Fahrwerk auf der Hinterachse, hier ist die Zugstufe für meinen Geschmack etwas zu schnell eingestellt, was hin und wieder den Effekt hat, dass das Heck nach einer Bodenwolle etwas springt.
Im Rahmen unseres Tests haben wir das Hotel Falkensteiner Kronplatz besucht. Unser Aufenthalt dort war ein unvergessliches Erlebnis. Dieses 5-Sterne-Juwel in den Südtiroler Alpen vereint Luxus und Natur in Perfektion. Die großzügigen Grand Deluxe Doppelzimmer mit Balkon bieten Komfort und Eleganz. Das preisgekrönte 7Summit Restaurant begeistert mit Slow Food Kulinarik. Das Acquapura Mountain SPA verführt zur Entspannung, und der Rooftop Pool bietet spektakuläre Ausblicke auf den Kronplatz. Mehr zum Hotel Falkensteiner Kronplatz findet ihr in unserer Kategorie Hotels.
Fazit zum smart #1 BRABUS
Mit dem Reset und dem ersten neuen Modell, dem #1, ist smart ein wirklich großer Wurf gelungen. Als BRABUS-Variante mit dem 428 PS starken Allradantrieb steht wirklich in allen Lebenslagen genug Leistung zu verfügung. Das Fahrwerk könnte einen Hauch besser sein, eventuell löst sich dies aber auch schon mit dem tieferen #3. Dort soll sowohl das Fahrwerk als auch die Sitzposition tiefer sein. Wir können uns gut vorstellen, dass man dann nochmal tiefer ins Auto integriert ist.
Uns bleibt eigentlich nur eine Empfehlung: Eine Probefahrt lohnt sich!