Mit dem T1 Bulli bei der Bosch Boxberg Klassik Rallye
Lesedauer 4 MinutenBereits zum 20ten Mal fand die Bosch Boxberg Klassik Rallye am 29. und 30. Juni 2019 statt. Wir waren von Bosch eingeladen an der Rallye teilzunehmen. Damit wurde mir parallel noch ein ganz persönlicher kleiner Traum erfüllt: wir durften mit einem T1 Bulli mit Doppelkabine mitfahren.
Vor 19 Jahren fand die Bosch Boxberg Klassik zum ersten Mal statt. Damals war es quasi eine „interne“ Rallye mit 76 Teilnehmern die alle samt Mitarbeiter der Firma Bosch waren. Niemand ahnte, dass aus der damals firmeninternen Rallye einmal diese in der Oldtimer-Szene fest etablierte Veranstaltung werden würde.
Inzwischen starten jährlich etwa 150 Oldtimer zum Rallyewochenende in Süddeutschland – Ziel ist immer das Bosch Prüfzentrum Boxberg, von dem sich auch der Name der Rallye ableitet.
Ich selbst war zum zweiten Mal mit dabei, letztes Jahr noch als Gast bei fünfkommasechs, dieses Jahr dann selbst am Steuer vom rot-gelben Doka (Doppelkabine).
Der Start war an der Motorworld in Böblingen, freitags war die technische Abnahme aller Fahrzeuge, damit diese fit für das Wochenende sind – aber selbst wenn etwas sein sollte, ist ein Bosch Service die gesamte Tour über mit dabei und für den Notfall natürlich bestens ausgerüstet. Es wurde zum ersten Mal in zwei Wertungsklassen gestartet: Tradition und Sport.
Am Samstagmorgen ging es pünktlich los: von der Motorworld dem Roadbook nach auf direktem Weg in Richtung Schwarzwald. Auf der Route fanden sich natürlich Rallye-üblich Durchfahrtskontrollen und Wertungsprüfungen. Über traumhafte kleine Straßen im Schwarzwald ging es nach dem Mittagstop weiter Richtung Renningen zum Forschungs- und Entwicklungszentrum von Bosch, nach einer weiteren WP ging es dann zum Tagesabschluss nach Schwieberdingen, wo ebenfalls nochmal weitere Wertungsprüfungen auf uns gewartet haben – Slalomfahren mit einem T1 hat es in sich!
Soweit das Auge reicht war teils in Bestzustand erhaltenes Altblech vorhanden – ein Paradies für Petrolheads, egal ob Elfer, BMW, Pagode oder Vorkriegswagen, für jeden gab es etwas auf’s Ohr.
Tag 2
Der zweite Tag startete dann wieder in Schwieberdingen mit dem direkten Ziel: Boxberg. Auf dem Prüfgelände von Bosch warteten die restlichen sechs Wertungsprüfungen, z.B. eine Runde auf dem Hochgeschwindkigkeitsoval oder ein Handlingskurs der sonst vermutlich nur mit modernen Fahrzeugen absolviert wird.
Aber eins nach dem anderen: auf dem Weg zum Boxberg ging es entlang von idyllischen Weinterrassen durch das Hohenlohische.
Fotos: Bosch Fotogruppe
Der T1 Bulli konnte erstaunlich gut mithalten – zuerst hatte ich da ja etwas bedenken, nach dem ersten beschleunigen war aber klar, dass es nicht die originalen 30 PS sein konnten, die den Doka mit Vortrieb versorgten. Der ein oder andere Sportwagenfahrer staunte nicht schlecht, als wir uns nicht abschütteln ließen.
Tagesziel: Bosch Prüfgelände am Boxberg
Auf dem Boxberg angekommen warteten wie schon angekündigt weitere Wertungsprüfungen auf uns: Glatteis, „Wasen to Go“ oder auch die „Garageneinfahrt“. Die Klassiker wurden gefordert aber nie gequält, so muss es sein! Keiner der teilnehmenden Blechpiraten will, dass sein „Schätzle“ zuhause in der Garage verstaubt.
Bereits nach dem ersten Tag hatten wir ein ganz gutes Gefühl und gar nicht so viele Strafpunkte wie erwartet. Dieses Gefühl hat sich am zweiten Tag auch auf dem Boxberg ausgebaut und wir dürften relativ weit vorne liegen – dieses Jahr waren wir allerdings außer Konkurrenz als Pressefahrzeug unterwegs. Hätte alles gezählt wie es soll, dann wäre es wohl der fünfte Platz in der Klasse Tradition geworden. Darauf darf man auch etwas stolz sein.
Für uns gab es dieses Jahr somit aber leider keinen – von den Auszubildenden in Feuerbach in Handarbeit hergestellten – Pokalen.
Zusammenfassend können wir auf ein mega spaßiges Wochenende zurückblicken, mit mindestens einem erfüllten Traum und viel gewonnener Erfahrung.
Falls sich die Möglichkeit nochmals ergibt sind wir nächstes Jahr ganz sicher wieder mit dabei!