Fahrfreude

smart #3 BRABUS: Solider Sportstromer mit Schwächen

Dez 8, 2024 4 min

smart #3 BRABUS: Solider Sportstromer mit Schwächen

Lesedauer 4 Minuten

Mit dem smart #3 BRABUS hat es smart geschafft, nach dem #1 eine wirklich solide Weiterentwicklung an den Start zu bringen. Bereits bei der Fahrpremiere auf Mallorca konnten wir uns einen guten Eindruck verschaffen. Im Alltagstest haben wir dem SUV-Coupé auf den Zahn gefühlt und obwohl er ein absolut solider Sportstromer ist, hat er auch seine Schwächen.

Nach Mallorca im Winter konnten wir nun den #3 BRABUS im Alltag bewegen und natürlich auch auf eine Tour durch die Region Vorarlberg mitnehmen. Weiterhin spaltet die Neuausrichtung der Marke smart in Verbindung mit Geely die smart-Fans in Deutschland und Europa. Doch wer sich mit der Geschichte von smart einmal beschäftigt hat, kann eventuell nachvollziehen, dass die Regler aktuell auf Wirtschaftlichkeit gedreht sind. Eventuell können wir ja wenn das gelingt auch wieder auf spannendere Autos wie einen neuen fortwo oder roadster hoffen.

Für das, was der neue smart #3 BRABUS sein soll, nämlich ein sportliches SUV-Coupé macht er seine Sache wirklich gut. Mit reichlich Platz für die kleine Familie, einem schicken Design und genug Sportlichkeit, dass es Papa auf der Landstraße nicht langweilig wird.

Schwarz auf Weiß, die Daten und Fakten

Technische Daten
Grundpreis50.990,00 Euro
Motor / Hubraum2 Elektromotoren mit 66 kWh Akku
Leistung315 kW (428 PS)
Reichweite415 km
Beschleunigung 0-100 km/h3,7 s
Höchstgeschwindigkeit180 km/h (abgeregelt)
Verbrauch17,6 kWh/100km
Außenmaße4.400 x 1.844 x 1.556 mm
Kofferraumvolumen370 bis 1.160 l

Route

Die Region Vorarlberg bietet mit ihrer Kombination aus beeindruckenden Passstraßen und idyllischen Bergdörfern ein einzigartiges Fahrerlebnis. Die Route von unserem Hotel in Damüls zur Silvretta Hochalpenstraße führt durch eine malerische Landschaft, die von grünen Almen, tiefen Tälern und schroffen Gipfeln geprägt ist. Die Silvretta Hochalpenstraße, oft als „Traumstraße der Alpen“ bezeichnet, begeistert mit ihren 34 Kurven und Panoramablicken auf Gletscher und Bergseen – besonders der Silvrettasee ist ein Highlight der Strecke.

Kurviger.de Link: https://kurv.gr/7gTUD

Der Rückweg über den Flexenpass eröffnet eine andere Perspektive, mit engen Kehren und spektakulären Aussichten auf die umliegenden Bergmassive. Diese Route vereint das Beste, was Vorarlberg zu bieten hat: alpine Natur, technische Ingenieurskunst und eine Ruhe, die selbst in der Hochsaison spürbar bleibt.

Design und Interieur

Der smart #3 BRABUS kombiniert ein modernes Design mit einem hochwertig gestalteten Interieur, das Sportlichkeit und Komfort vereint. Die Coupé-Karosserie sieht aus fast jedem Winkel schön gestaltet aus, smart spricht von einer „Shark Nose“ und einem breiten A-förmigen Grill, während schlanke LED-Scheinwerfer und 20-Zoll-Felgen in der BRABUS-Version den sportlichen Charakter unterstreichen. Im Innenraum setzt sich dieser Anspruch fort: Mikrofaser-Sitze in Wildlederoptik und ein beheizbares Sportlenkrad sorgen für eine exklusive Atmosphäre. Highlights wie das Panorama-Halo-Dach und beleuchtete Edelstahl-Türschwellen heben den Premium-Charakter hervor. Im Vergleich zum #1 ist beim #3 allerdings die Rückbank nicht mehr verschiebbar, dieses Opfer muss man für das schönere Design bringen.

Etwas Problematischer wird es beim Thema Infotainment. Hier spürt man den chinesischen Einfluss durch verspielte Elemente wie die Weltkugel im Homescreen. Schwerwiegender sind allerdings die wirklich mühsame Ladeplanung und die nervigen Warntöne mit denen er nicht geizig umgeht. Sei es ein Tempolimit (welches gar nicht da ist) oder der Aufmerksamkeitswarner vor dem man grade kurz seine Hand am Lenkrad hat. Passt ihm etwas nicht wird man lautstark darauf hingewiesen. Nach etlichen Gesprächen mit smart ist man sich dieser Problematik allerdings bewusst und es soll zeitnah noch ein größeres Update für das Infotainment kommen.

Fahreindruck

Der Fahreindruck mit dem smart #3 BRABUS in Vorarlberg, insbesondere auf der Silvretta Hochalpenstraße und dem Flexenpass, war beeindruckend vielseitig. Die Kombination aus 428 PS starkem Allradantrieb und dem straffen Fahrwerk bewährte sich nicht nur in den spektakulären Haarnadelkurven, sondern auch auf den längeren Geraden der Panoramastraßen. Besonders bemerkenswert war die Präzision der Lenkung, die auch bei hohem Tempo in engen Kehren ein Gefühl der Kontrolle vermittelte. Dank des niedrigen Schwerpunkts und der breiten Reifen blieb der #3 in den oft wechselnden Straßenbedingungen der Alpen – von glattem Asphalt bis zu leicht feuchtem Untergrund – stabil und souverän. Ein Highlight war die nahezu lautlose Beschleunigung aus den engen Kehren, die das elektrische SUV Coupé wie gemacht für die Herausforderungen der Vorarlberger Bergstraßen erscheinen ließ.

Fazit

Der smart #3 BRABUS zeigt sich in unserem Alltagstest und auf der Tour durch Vorarlberg als sportliches SUV-Coupé, das viel Fahrfreude bietet und mit einem modernen Design überzeugt. Besonders auf den Passstraßen, wie der Silvretta Hochalpenstraße, konnte er seine Stärken ausspielen: dynamisches Handling, kraftvolle Beschleunigung und ein souveränes Fahrgefühl. Allerdings offenbarte unser Testwagen auch Schwächen – so war die Klimaanlage defekt, was auf einer sommerlichen Bergtour natürlich spürbar war. Zum Glück stellte smart schnell ein Ersatzfahrzeug bereit, was den Testbetrieb ohne größere Einschränkungen ermöglichte.

Trotz kleinerer Mängel, vor allem im Bereich des Infotainments, überzeugt der smart #3 als Weiterentwicklung der Marke und hinterlässt den Eindruck, dass er die neue Ausrichtung von smart sportlich und alltagstauglich interpretiert. Wer die Chance hat, sollte definitiv eine Probefahrt machen.

Den Kopf für die Zukunft öffnen – ohne das Vergangene zu vergessen. Neue Technologien bewerten und hinterfragen, Spaß- mit Sparfaktor vergleichen. Manchmal aber auch einfach ohne ersichtliche Logik dem Reiz der vier Räder verfallen…

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