Lange Zeit war Audis Fünfzylinder nur mit dem Kauf eines Fahrzeugs mit den vier Ringen erhältlich. Mit dem Cupra Formentor VZ5 sollte sich dies erstmals für ein Serienmodell ändern.
Nach unserer Probefahrt im Februar mit dem Cupra Formentor hatten unsere Freunde vom Seat Zentrum Stuttgart ein ganz besonderes Angebot für uns. Den auf 7000 Stück limitierten und 390 PS starken Cupra Formentor VZ5 mit dem legendären 5-Zylindermotor von Audi. Was im neuen Audi RS 3 und RS Q3 bereits seine Dienste als Uhrwerk leistet, könnte doch auch ganz gut in einem Formentor funktionieren, so oder so ähnlichen müssen wohl die Gedanken gewesen sein, als man sich bei Cupra dazu entschieden hat, das Triebwerk in das Erfolgsmodell zu verpflanzen.
Ein legendärer Ruf eilt ihm voraus, vielleicht ist das Ganze aber Fluch und Segen zugleich? Zwar wurde der 5-Zylinder schon 1976 im Audi 100 (C2) vorgestellt aber seinen legendären Kultstatus hat er erst durch den Einsatz im Audi Sport quattro S1 (E2) erreicht. 1987 pilotierte Kehrenfreund Walter Röhrl den S1 zum Sieg beim Bergrennen am Pikes Peak (USA). Jeder Autombilenthusiast hat die Bilder sofort vor Augen.
Ein Klangbild was durch seine besondere Zündfolge 1-2-4-5-3 produziert wird ergibt diesen besonderen Sound. Diese emotionale Aufladung eines Motors teilen nur wenige Triebwerke mit dem 5-Zylinder von Audi. Aber eben genau solch einem Rufs muss man heutzutage noch gerecht werden. Was durch strengere Abgasnormen und Emissionswerte ein vielfaches schwieriger geworden ist macht dem 5-Zylinder heute etwas zu schaffen. Aber der Reihe nach:
Optik
Werfen wir einen Blick auf die Optik: Die ausgestellten Radkästen beherbergen 20″-Leichtmetallräder in der bekannten Kupferoptik, eine breitere Spur und eine Tieferlegung um zehn Millimeter sowie diverse Carbon-Elemente z.B. der Diffusor am Heck, welcher die zwei diagonal übereinander angeordneten Doppelendrohre auf jeder Seite umrahmt. Sie sind speziell für das Topmodell entwickelt und dahinter befindet sich die Sechs-Kolben-Bremsanlage von Akebono. Der VZ5 hat eine speziell entwickelte Motorhaube, welche den Blick auf den schwarz-matten Kühlergrill mit dem Cupra-Emblem lenkt.
Emotion
Auf der Strecke kann der VZ5 zeigen was in ihm steckt. Die 480 Nm gepaart mit dem Allradantrieb sorgen für eine Menge Fahrspaß auf kurvigen Bergstraßen. Nur sehr selten hat man den Eindruck, dass man das Paket so in seine Grenzen treiben kann und wenn, dann bewegt man sich eh schon längst in Regionen, in denen man sich Sorgen um seinen Führerschein machen muss.
Der Fünfzylinder macht sich im richtig gewählten Fahrmodus „CUPRA“ mit ein etwas Blubbern und dem Pfeifen des Turbos bemerkbar. Für unseren Geschmack könnte der Sound allerdings durchaus noch ein bisschen unvernünftiger klingen – schließlich muss man wie Eingangs beschrieben dem Ruf dess Fünfzylinders auch gerecht werden.
Fazit
Mit der Positionierung im Konzern zwischen dem flachen RS 3 und dem SUV RS Q3 macht der Cupra Formentor VZ5 alles richtig: er hat eine geniale Größe, ist nicht zu groß, nicht zu klein. Trotz seiner Anmutung als Crossover sitzt man dank der Schalensitze sehr tief im Auto, was einem nicht das Gefühl vermittelt in einem SUV zu sitzen. Der Motor ist ein Klangerlebnis, speziell von vorne. An der Abgasseite dürfte klangtechnisch aber gerne noch nachgebessert werden. Mit seinen rund 70.000 Euro bei passender Ausstattung hat er aber auch einen sehr stolzen Preis. Zum Vergleich: der 245PS starke Plug-In Hybrid des Formentors kommt mit passender Ausstattung auf rund 50.000 Euro.
Disclaimer
Das gezeigte Fahrzeug wurde uns vom Seat Zentrum Stuttgart kostenfrei zu Verfügung gestellt. Bei der Fotostory handelt es sich um unsere eigene Meinung und persönlichen Eindruck. Ebenso ist der Artikel unbezahlt und es handelt sich somit nicht um Werbung. Auf Wunsch und der Vollständigkeit wegen geben wir trotzdem noch die Werte des gezeigten Fahrzeugs an: CUPRA Formentor VZ5 2.5 TSI 287kW (390PS) DSG: Kraftstoffverbrauch Benzin, kombiniert: 9,3l/100km; CO₂-Emissionen, kombiniert: 212 g/km; CO₂-Effizienzklasse: F