Update für den Kia Proceed GT Facelift
Lesedauer 4 MinutenMit dem Modelljahr 2022 bringt Kia ein Facelift für die Ceed-Familie auf den Markt. Wie sich dieses auf das Erfolgsmodell, den Proceed GT auswirkt, was besser geworden ist oder vielleicht auch schlechter? Wir haben den Shooting Brake mit neuem Kia Markenlogo für euch getestet.
Bereits das Vor-Facelifts des Kia Proceed GTs kam bei uns unfassbar gut an. Ein toller Shooting Brake, der die Lücke zwischen Mercedes-Benz CLA und dem fehlenden Golf GTI Variant schließt. Und das Ganze in einem nicht da gewesenen Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit dem Modelljahr 2022 stellte Kia das Facelift der Ceed-Familie vor.
Optik: Auf den ersten Blick
Die markantesten Merkmale des Facelifts dürften die neue Front- und Heckstoßstange inkl. der neuen Scheinwerfer sein. Der im Doppelspritzgussverfahren gefertigte neue Kühlergrill sieht durch seine rahmenlose Optik wesentlich moderner aus. An den beiden Seiten des unteren Lufteinlasses sind nun markant geformte rote Zierleisten, die Front wirkt dadurch sportlicher und bulliger. Auch am Heck finden sich neue rote Zierleisten inkl. der neuen runden Endrohren des zweiflutigen Endschalldämpfers mit Klappensteuerung. Die neuen Voll-LED-Scheinwerfern beinhalten neben Fern- und Abblendlicht auch LED-Nebelscheinwerfer und das LED-Tagfahrlicht, das aus drei pfeilförmigen Elementen besteht, die gleichzeitig auch als Blinker fungieren.
Leider hat der Proceed – im Vergleich zum Ceed – kein Update der Rückleuchten bekommen. Die neuen Rückleuchten mit 48 wabenförmigen LED-Modulen am Ceed GT sehen schon sehr gelungen aus. Eine Adaption ins Design des Proceed GT hätten wir uns gewünscht.
Außerdem gab es noch einen neuen Satz sportliche 18-Zoll-Felgen mit roten Akzenten, diese erkennt man wahrscheinlich erst auf den zweiten Blick, sind aber etwas schärfer im Design als die Vorgänger.
Als neue Lackvariante kam die Farbe Experience Green hinzu, sie ist ab Ende 2022 verfügbar.
Innenraum
Im Interieur wurde an einzelnen Details Verbesserungen durchgeführt, so haben die Sportversionen z.B. einen Automatik-Wählhebel mit perforiertem Leder und sind in Glanzschwarz statt in Silberchrom eingefasst. Außerdem hat das digitale Cockpit ein Update bekommen;speziell die neue Ansicht des Tachos im Sportmodus finden wir sehr gelungen.
Assistenzsysteme
Neben dem Autobahnassistent (Highway Driving Assist, HDA) der seinen Weg nun in den Proceed GT gefunden hat, gibt es zwei bisher nur warnende Systeme, die nun auch im Notfall eingreifen können. Der aktive Totwinkelassistent (Blind-Spot Collision-Avoidance Assist, BCA) erkennt per Radar herannahende Autos. Versucht man die Fahrspur zu wechseln, erfolgt zur Vermeidung einer Kollision automatisch ein Warnton und anschließend ein Bremseingriff. Auch der Querverkehrswarner (Rear CrossTraffic CollisionAvoidance Assist, RCCA), der beim Zurücksetzen aus Einfahrten oder Parklücken die toten Winkel überwacht, führt jetzt bei Bedarf eigenständig einen Bremseingriff durch, wenn die Notbremsfunktion aktiviert ist.
On Tour mit dem Kia Proceed GT
Auf unserer Tour durch Tirol hat der Kia Proceed GT wieder einmal gezeigt, dass er ein idealer Reisebegleiter ist und den Spagat zwischen Sportlichkeit und Alltagstauglichkeit perfekt meistert. Und das alles auch noch für den schmalen Geldbeutel. Besonders ins Auge, besser gesagt ins Ohr, gesprungen ist uns der Sound. Dieser hat, speziell im Sport-Modus, all unsere Erwartungen mehr als nur übertroffen. Mit deutlich sportlicher Gasannahme wird das Fahrerlebnis mit einer eindrucksvollen Klangkulisse untermalt – so wurde dieser Fahrmodus zum absoluten Favorit für die Ohren.
Fazit
Nach unserer Testfahrt und dem wiederkehrenden Gedanken, warum man selbst eigentlich keinen Proceed GT in der Garage stehen hat, können wir sagen, dass das Facelift ein absoluter Gewinn ist. Die optische Auffrischung tut dem Südkoreaner gut und lässt ihn noch sportlicher erscheinen. Kleinere „Krankheiten“ konnten allerdings auch mit dem Facelift nicht behoben werden. So berichten einzelne Käufer immer noch von einer klappernden Heckklappe oder einer knarzenden Mittelarmlehne. Auch wenn wir diese Erfahrung nicht mit unserem Testwagen machen konnten, haben die Kia-Händler für die genannten Probleme schon Lösungen parat.