Als legendären Nachfolger des 911 Carrera RS 2.7 stellte Porsche den ersten GT3 im Jahre 1999 auf dem Genfer Salon vor. Für anspruchsvolle Sportwagenfahrer begann damit eine neue Zeitrechnung. Ein Blick auf sechs Generationen des puristischen Sportwagens.
Wie kein anderer Porsche 911 trug der GT3 die Handschrift der Rennabteilung von Porsche. Entwickelt von Walter Röhrl, Renningenieur Roland Kussmaul und den Porsche-Motorsportspezialisten aus Weissach, brachte der Porsche 911 GT3 rennstreckentaugliche Agilität auf die Straße. Für Puristen ist der GT3 mit Saugmotor, Handschaltung und Heckantrieb bis heute der liebste aller Porsche 911.
Der erste GT3 war ein 996, welcher schon vor seiner Premiere für Aufsehen sorgte: Mit Walter Röhrl am Steuer hatte er die 20,8 Kilometer lange Nordschleife des Nürburgrings in weniger als acht Minuten umrundet – und damit eine neue Benchmark für Straßensportwagen vorgelegt.
Zu jedem Modell und natürlich auch zu jeder Modellpflege stellte Porsche ab diesem Zeitpunkt eine neue Evolutionsstufe des Straßensportlers mit Renn-Genen. 2003 kletterte die Leistung des Boxermotors mit dem Einsatz der stufenlosen Nockenwellenverstellung VarioCam auf 280 kW (381 PS). Auf Wunsch konnte man den GT3 nun auch mit der besonders leistungsstarken Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB) bestellen.
Drei Jahre später, im Jahr 2006, folgte mit dem 997 der nächste Leistungssprung auf 305 kW (415 PS). Erstmals verfügte der Porsche 911 GT3 jetzt mit dem sportlich abgestimmten Porsche Active Suspension Management (PASM) über ein aktives Fahrwerk.
2009 mit dem 997.2 hoben die Ingenieure den Hubraum des Sechszylinder-Boxermotors auf 3,8 Liter und die Leistung auf 320 kW (435 PS) an. Der komplett neu gestaltete Heckflügel und ein vollverkleideter Unterboden steigerten den Abtrieb so nachhaltig, so dass sich der Anpressdruck im Vergleich zum Vorgänger mehr als verdoppelte.
Zum 50. Geburtstag des Porsche 911 feierte der GT3 der Baureihe 991 auf dem Genfer Salon 2013 seine Weltpremiere. Motor und Getriebe, Karosserie und Fahrwerk waren komplett neu. Der Triebstrang bestand aus einem 3,8-Liter-Saugmotor mit 350 kW (475 PS), erstmals verbunden mit einem Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK).
Zum Einstand umrundete der neue 911 GT3 die Nordschleife des Nürburgrings in nur 7:25 Minuten – mehr als eine halbe Minute schneller als der erste 911 GT3 auf seiner Rekordfahrt im Jahr 1999.
Seine bislang letzte Ausbaustufe erreichte der GT3 mit dem Modell 991.2 im Jahr 2017: Primär ging es um den Motor, dessen Hubraum auf vier Liter anwuchs und der auf eine Leistung von 368 kW (500 PS) kommt.
Für Puristen hält Porsche zudem zwei Leckerbissen parat: Zum einen ist alternativ zum PDK ein manuelles Sechsganggetriebe lieferbar. Zum anderen gibt es den 911 GT3 mit dezentem Touring-Paket, bei dem unter anderem der feststehende Heckflügel durch einen automatisch ausfahrenden Spoiler ersetzt ist – Understatement pur. Und so schließt sich der Kreis: Die Bezeichnung “Touring-Paket” ist eine Referenz an die zivile Variante des legendären Porsche 911 Carrera RS 2.7 aus den 1970er Jahren.
Quelle: Porsche AG